Aus dem Dekanat

Verabschiedung von Dekan Hans-Gerhard Gross

Liebe Gemeindeglieder in den Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks Rothenburg,

in Rainer Maria Rilkes „Buch vom mönchischen Leben“ stehen die Verse:

„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.“

Rilkes Verse kommen meiner gegenwärtigen Lebenssituation mit ihrer durchaus besonderen Gefühlslage ziemlich nahe. Ich stehe kurz vor dem Abschluss meiner beruflichen Zeit und stelle mich ein, auf das was kommt. Natürlich halte ich auch inne und blicke zurück. Ich sehe, dass das Leben seine Spuren hinterlassen hat, vergleichbar den Jahresringen eines Baumes. 

Und wie beim Baum hat jedes Jahr seine eigenen Spuren hinterlassen: Manches einen breiten Ring mit guten Ergebnissen, Freude, Erfolg, Zufriedenheit. Mancher Jahresring ist eher schmal und steht für Anstrengung oder gar gelegentliche Enttäuschung. Doch vielfältig ist der Inhalt der Jahresringe allemal und sie tragen sehr viele Namen. Zum Beispiel: Pfarrkapitel, Dekanatsausschuss, Kirchenvorstand, Verwaltungsstelle, Verwaltungszweckverband, Zentraler Diakonieverein, Diakonisches Werk, Tagungsstätte Wildbad, Dekankollegium im Kirchenkreis, Ökumene, Öffentlichkeit und nicht zuletzt und ganz besonders Gottesdienste in den Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks, Teilnahme an Festen und Feiern. 

Doch unsere Jahresringe tragen nicht nur Namen, und vor allem bilden wir sie nicht allein, schon gar nicht im Beruf eines Pfarrers. Andere Menschen prägen unsere Zeit. Sie motivieren uns oder stellen uns vor besondere Herausforderungen.

Allen, denen ich begegnen durfte, die mich motiviert oder auch herausgefordert haben, bin ich heute dankbar. Denn sie haben dazu beigetragen, dass ich am Ende nicht kreisrund und geschliffen dastehe, sondern geprägt und reich an Erfahrungen, wofür ich Ihnen allen von Herzen danke. Meine Frau und ich haben uns während der vergangenen 14 Jahre sehr wohl bei Ihnen gefühlt.

Meine Jahresringe werden nun anders wachsen. Ob das besser oder schlechter wird, kann ich nicht sagen.  Auf jeden Fall wird es anders. Aber wie der Baum, so hat auch mein Leben eine Mitte. Um diese Mitte herum wächst mein Leben. Diese Mitte ist meine Familie, diese Mitte ist Geborgenheit und Vertrauen, die ich durch andere Menschen erfahre. Und nicht zuletzt ist meine Mitte vom Vertrauen auf Gott geprägt. In den Lebensstürmen fühle ich dann Halt und Stärke. Ich darf mir sicher sein, dass ich bei Gott angenommen bin, auch wenn ich nur einen ganz dürftigen Jahresring bilde, wenn sich das Leben ändert und ich mich auf eine völlig neue Situation einlassen muss.

Im Rückblick auf die Jahresringe stelle ich auch fest, dass sich für mich im Dekanatsbezirk Rothenburg und an St. Jakob Kreise schließen. Vor rund 50 Jahren war es die Kirchenmusik an der Schwarzen Kirche in Kronstadt, die mich angesprochen und in ihren Bann gezogen hatte. Mit 16 Jahren wurde ich dort Mitglied des Bachchores – so hieß der Kirchenchor – und bekam über die Musik einen neuen Zugang zu biblischen Texten. Das war sehr prägend und ließ den Wunsch in mir reifen, Theologie zu studieren. Im St.-Jakobs-Chor bekam ich wieder die Möglichkeit, in einem Chor singen zu dürfen, der sich neben dem gottesdienstlichen Musizieren besonders auch der Aufführung von Oratorien verpflichtet weiß. Das brachte zum einen viel Erfüllung in die letzte Etappe meines beruflichen Lebens, zum andern aber auch die Gewissheit, dass der Glaube über das hörende und singende Erleben in meinem Herzen Wurzeln schlagen konnte.

Nun möchte ich diese Erfahrung, dass der Glaube über das Gehör sehen kann, gerne mit vielen von Ihnen noch einmal teilen und lade Sie ein zu meinem Verabschiedungsgottesdienst am 31.10.2021 um 14:30 in der St. Jakobs-Kirche.  

Ibrahim aus Tansania in Rothenburg 
Seit Juli lebt und arbeitet Ibrahim Sariamu Musoro für ein Jahr in Rothenburg. Er wurde im Rahmen des Freiwilligenprogramms „Süd-Nord“ von Mission EineWelt, der Abteilung für Zusammenarbeit, Entwicklung und Mission der bayerischen evangelisch-lutherischen Landeskirche, ausgewählt und zu uns geschickt. Vorher hatte sich das evangelische Dekanat Rothenburg bereit erklärt an diesem Programm teil zu nehmen.
Herzliche Aufnahme fand Ibrahim in seiner Gastfamilie Susanne und Axel Pauli mit Kindern. Freundlich empfangen worden ist er auch in seiner Einsatzstätte, der evangelisch-lutherischen Tagungsstätte Wildbad Rothenburg, wo er zusammen mit anderen Freiwilligen in allen Bereichen arbeitet, die so anfallen. 

Ibrahim ist 26 Jahre alt, gehört zur Volksgruppe der Maasai und wurde in Arusha geboren, einer großen Stadt im Westen des Kilimanjaro. Nach seiner Maurerlehre an der Handwerkerschule Hai unter der Leitung des Ehepaars Kammleiter bildete er sich weiter und absolvierte vor kurzem seinen Abschluss als Tierarzthelfer. Bis er sein staatliches Diplom bekommt, dauert es in Tansania annähernd ein Jahr. Die Wartezeit nutzt er, um seinen Horizont zu erweitern und Land und Leute der Reformation kennen zu lernen.

Sein großer Wunsch ist, einmal Pfarrer werden zu können…
Dass ihn sein christlicher Glaube antreibt, spürt man Ibrahim ab. Immer freundlich und offen geht er auf seine Mitmenschen zu. Sein größtes Hobby ist Singen – so hat er sich schon einem Rothenburger Gospelchor angeschlossen. Ibrahim freut sich auf Begegnungen im Dekanat.

Herzlich grüßt Sie

Ihre Partnerschaftspfarrerin Beate Wirsching

Neues aus Tansania
Seit letztem September sind die Computerräumlichkeiten an der Handwerkerschule in Hai im Betrieb. Nun konnten gut und günstig moderne PCs und Monitore angeschafft werden. Nicht nur von der Schule selbst, sondern auch von außerhalb kommen junge Leute, um sich in einem der angebotenen Computerkurse schulen zu lassen  –  z.B. Schulabsolventen, die sich ein Handwerkszeug für die Ausbildung oder das Studium aneignen wollen, oder auch Menschen, die schon im Beruf stehen und unbedingt benötigte PC-Kenntnisse erwerben wollen. Damit die Geräte nicht durch den häufigen Stromausfall Schaden nehmen, wurden spezielle Batterien und Konverter angeschafft.
Barbara und Reiner Kammleiter berichteten in ihrem Vortrag beim Tansania-Forum von vielen guten Entwicklungen  – z.B. wird die Hotelmanagementschule bald ihren Betrieb starten. Sorgen macht ihnen allerdings das Wetter. Auch Dekan Swai schrieb in einem Brief, dass aufgrund der wieder zu kurzen Regenzeit mit großen Ernteeinbußen zu rechnen sei. Mit bewegenden Worten gab er seiner Dankbarkeit für alle Unterstützung der Vergangenheit in materieller, moralischer und geistlicher Hinsicht Ausdruck mit der Bitte, diese an die Partnerschaftsfreunde weiterzuleiten.
Dies tue ich mit den Worten: „ASANTE SANA!“ „HERZLICHEN DANK!“
Auch von uns Partnerschaftsengagierten ein großes „Danke“ für alle Unterstützung, die sicher auch in diesem Jahr wieder nötig sein wird. Gott segne Sie.
Ihre Partnerschaftspfarrerin Beate Wirsching

Tansania—Partnerschaft:  Weihnachtsmarkt-Bude erfolgreich!
In der Tansania-Bude beim Rothenburger Weihnachtsmarkt ging es die meiste Zeit hoch her. Unzählige ehrenamtliche Helfer aus Gruppen und Gemeinden haben mitgeholfen, dass Waffeln, Bratwürstchen, Glühwein und anderes reißenden Absatz fanden. Manche Mitarbeiter waren sogar mehrmals in der Bude – wie hier Zweidrittel der Wörnitzer Familie Schmidt – weil es Engpässe oder Lücken zu füllen gab. Herrn Thomas Glück von St. Jakob konnte man in den Wochen vor Weihnachten mehr in und um die Bude finden als zu Hause – er sorgte annähernd Tag und Nacht für Nachschub und half unermüdlich, dass sich jedes Team in die Aufgaben einfand.
Als Erlös ist am Ende die unglaubliche Summe von gut 21.000 Euro übrig geblieben, ein fantastisches Ergebnis. Einen ganz herzlichen Dank möchte ich im Namen unserer tansanischen Partner allen sagen, die  sich tatkräftig und überaus erfolgreich für die Unterstützung des Landwirtschaftsprojekts unseres Partnerdekanats in der Maasai-Steppe eingesetzt haben.

Ihre Partnerschaftspfarrerin Beate Wirsching

Evangelisches Bildungswerk Rothenburg o.d.T.
Das EBW Rothenburg o.T.  lädt ein zur Buchpräsentation mit Michael Kaminski: „Pilgern mitten im Leben“.   Am Freitag, 08.04.16, 19.30 Uhr in der Tagungsstätte Wildbad, Rothenburg o.T. .Der bekannte Pilgerbegleiter Michael Kaminski aus München hat ein Buch über das Pilgern in Lebensübergängen geschrieben, das sich aus der Arbeit mit dem Pilgern und aus vielen persönlichen Erfahrungen entwickelt hat. Musikalisch umrahmt wird dieser Abend von Oswin Voit und Ruth Baum.

Der SENFKORN-Gottesdienst in Steinsfeld
Am Sonntag, 03.04.2016 ist es endlich wieder soweit. Der Senfkorn-Gottesdienst geht in die nächste Runde. Das wird mit Sicherheit ein „Heiden-Spaß“! Denn so lautet das Motto dieses Gottesdienstes. Wir dürfen den Landessekretär Daniel Gass vom CVJM-Bayern als Prediger begrüßen. Er ist dort für die Jugendarbeit mit Jungs im Teenager-Alter zuständig.

Als musikalischen Part können wir uns auf die Teenie-Chiller-Band freuen. Auch wird es wieder ein Anspiel zum Thema geben.

Nach dem Gottesdienst gibt es wie immer die Gelegenheit zum Plausch mit Bekannten und Freunden bei Würstchen und Senf. Auch für gekühlte Getränke wird gesorgt sein.

Beginn ist um 19:00 Uhr in der Kirche in Steinsfeld.

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