Das neue Chorfenster in der St.-Nikolaus-Kirche

– eine Erklärung nach Günther Johrend, Glaskünstler

Das neue Glasfenster ist aus edlem, mundgeblasenem Echtantikglas geschaffen und vom Künstler in der Glashütte Lamberts in Waldsassen ausgesucht worden. 

Zugeschnitten, geätzt, bemalt, bei z. Teil 660 Grad gebrannt, mit Bleisprossen verbunden, verlötet und verkittet wurde das Glaskunstwerk im Atelier Johrend in Schwebheim.

Dargestellt ist der Hl. Nikolaus mit Mitra und Bischofsstab in grünem Gewand, grün als Farbe der Hoffnung. In seiner rechten Hand hält er auf einem Buch drei goldfarbene Prismen, welche bei darauf fallendem Sonnenlicht zu strahlen beginnen. Sie verweisen auf die Legende der „Mitgiftspende“. Darin geht es um die Gabe von drei Goldklumpen, welche der Hl. Nikolaus einem verarmten Vater für ihre Mitgift nachts an deren Fenster legte. So konnte der Vater die Töchter verheiraten.

Gegenüber von Nikolaus sind zwei Kinder dargestellt. Nikolaus ist Schutzpatron der Kinder. Unterhalb der Kinder ist eine Garbe Korn, rechts davon Säcke und darüber ein Bottich mit Körnern als Hinweis auf die Legende des „Kornwunders“, welches sich während einer Hungersnot in der Stadt Myra ereignete. Bischof Nikolaus erbat Korn von einem Schiffskapitän, der mit einem Schiff voll Korn in seiner Stadt ankerte. Dieser lehnte zuerst ab, weil er die komplette Ladung beim Kaiser abgeben musste. Doch er ließ sich überreden, schenkte Korn her, und als er beim Kaiser ankam, geschah das Wunder: es fehlte kein Sack Korn.

Diese Geschichte und das Segelschiff oben links im Bild schließen den Kreis, da St. Nikolaus auch Schutzpatron der Seefahrer ist.

Die grünen, grauen und braunen Farben im unteren Bereich des Bildes sollen die fruchtbaren Äcker in unserer Gegend symbolisieren.

Die farbigen Rundscheiben über und unter dem Bild, sowie am Ausgang der Kirche, sollen die Nikolausgeschichte und ihre Botschaft von der Nächstenliebe in die Gegenwart weitertragen. 

„Das Besondere an unserem Glasfenster ist, dass das Licht, welches es durchflutet, es Tag für Tag aufs Neue zum Leben erweckt. Das Glasbild wirkt immer anders und befindet sich in einer ständigen Metamorphose.“ (G. Johrend)

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