150. Kirchenjubiläum der St.-Johannis-Kirche in Tauberscheckenbach

Grußwort von Pfarrer Raithel

„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein.“ (Rö 8,31) 

Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen und Leser unseres Gemeindebriefes,

am 6. September 1866, so belegt es auch die Urkunde auf der gegenüberliegenden Seite, wurde unsere St.-Johannis-Kirche in Tauberscheckenbach feierlich einge-weiht. Das alte Kirchenschiff der Vor-gängerkirche war in einen schrecklichen Zustand gekommen und wurde abge-brochen. An seine Stelle wurde ein Neues gebaut. Der Turm, dessen Grundbestand aus dem 14. Jahrhundert stammt, wurde nach oben erweitert.

Unsere christlichen Vorfahren hier in Tauber-scheckenbach hielten trotz kriegerischer und im Vergleich zu heute bedeutend ärmerer Zeiten an ihrem Glauben an Gott fest. Der Neubau einer Kirche in Krisenzeiten mag ein Beleg dafür sein, dass sie sich bewusst Gottes Hilfe und Schutz wünschten und ihren Blick auf ihn richteten.

„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein.“ Dieses Wort aus dem Römerbrief zitierte schon Pfarrer Adolf Stählin, der von 1855 – 1860 in Tauberscheckenbach wirkte und später, zur Zeit der Kirchenwiedereinweihung unserer Kirche, Oberkonsistorialpräsident, in etwa vergleichbar mit dem Landesbischof, war. Er gab seinen Tauberscheckenbachern in alter Verbundenheit von München aus dieses trotzige Wort mit auf den Weg.

Als gegenwärtiger Pfarrer in den Gemeinden der Pfarrei Adelshofen wünsche ich uns Christen in diesen Zeiten genauso viel Glaubensmut und Überzeugung, wie sie die Menschen damals hatten. Hier können wir viel aus unserer Geschichte lernen. Zugleich ist unser Blick in die Zukunft gerichtet.

Bedrohungen durch äußere Gewalt und die Entwicklung einer zunehmenden Verweltlichung sind für uns heute eine große Herausforderung. Wir können diesen Gefahren widerstehen, wenn wir uns auf den berufen, der unsere Kirche zusammenhält, weil er der Eckstein des ganzen Baus geworden ist: Jesus Christus. Sein Antlitz grüßt uns aus dem Chorgewölbe unserer St.-Johannis-Kirche.

Möge unsere Gemeinschaft auch weiterhin ein gutes, friedliches und fröhliches  Miteinander prägen und Strahlkraft nach außen geben.

Ihr Pfarrer Johannes Raithel


Grußwort von Dekan Gross

„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Psalm 26,8)

Liebe Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Tauberscheckenbach, es gibt Orte mit Erinnerungsfunktion, die ihre Kraft und ihre Wirkung aus vergangenen Ereignissen beziehen. Aus Ereignissen, die so wichtig erscheinen, dass sie es für wert geachtet werden, immer wieder neu nicht lediglich in das Gedächtnis der Menschen geholt zu werden, sondern für sie orientierend und wegweisend zu wirken.

Eine Kirche ist gewiss ein solcher Ort, dem die Erinnerung an frühere Zeiten inne wohnt. Doch birgt eine Kirche nicht lediglich die Erinnerung zurück in die Zeit bis hin zu ihrer Baugeschichte, sondern ist zugleich ein steingewordenesZeugnis des Glaubens vieler Generationen, ein Ort der besonderen Begegnung mit Gott.Darum lieben wir unsere Kirchen als Stätten, an denen Gottes Ehre wohnt. Auch Ihre St.-Johannis-Baptist-Kirche ist ein solcher Ort. Sie ist nun seit 150 Jahren ein steingewordenes Zeugnis von Gottes Heiligkeit, von seiner Ewigkeit, Güte und Allmacht. Darüber hinaus zeugt sie davon, wie wichtig den Menschen in Tauberscheckenbach ein solcher Ort war, ist und bleibt. Und sie erzählt etwas von der lebendigen Glaubensbeziehung zwischen Gott und seiner Gemeinde durch alle Zeiten. Denn auch Steine können sprechen, nicht zuletzt der Schlussstein im Gewölbe des Chorraums Ihrer Kirche. Er trägt das Antlitz Jesu. Es ist das Antlitz der Liebe Gottes, der sich uns in seinem Sohn schenkt, als der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und wer den Sohn sieht, der sieht den Vater. So hilft dieser Schlussstein, immer wieder den Blick durch den Sohn auf den Vater zu richten und von ihm Hilfe und Orientierung zu erwarten und zu erbitten.

Für Ihr Kirchenjubiläum wünsche ich Ihnen, dass es  einen Beitrag leiste, Gottes Macht in dieser Welt zu bezeugen und ihn zu ehren. Sie alle möge es stärken, die Wege Jesu Christi zu gehen und in seiner Wahrheit zum Leben bei Gott zu finden.

Ihr Dekan Hans-Gerhard Gross


Grußwort von Bürgermeister Schneider

Liebe Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Tauberscheckenbach,

in diesem Jahr feiert die Kirchengemeinde Tauberscheckenbach das 150 – jährige Jubiläum ihrer schönen und schmuckvollen St. Johannes-Baptista – Kirche. Sie wurde in den Jahren von 1863 bis 1866 im Stile der Neugotik errichtet. 1864 wurde Ludwig II. Bayerischer König. Er war ein großer Freund des mittelalterlichen, gotischen Baustils. Nach den Plänen des Königlichen Landbauamtes Windsheim wurden die Pläne gefertigt und unter der Bauleitung des Baubeamten Washeim aus Rothenburg o.d.T. die Kirche gebaut.

Die Einweihung der Kirche fand in einem Jahr großer kriegerischer Auseinandersetzungen statt. Im „Deutschen Bruderkrieg“ besiegten die Preußen 1866 in einer großen Schlacht bei Königgrätz in Böhmen das Österreichische Heer. In der letzten Schlacht dieses Bruderkrieges besiegten die Preußen bei Uettingen in Unterfranken das Bayerische Heer.

Der Kriegslärm dürfte wohl kaum bis in das damals noch sehr stille Taubertal vorgedrungen sein, so dass die Tauberscheckenbacher in Ruhe und Frieden ihr neues Gotteshaus einweihen konnten.

Seit dieser Zeit ist von diesem Haus großer Segen ausgegangen. In unzähligen Gottesdiensten, Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Beerdigungen und anderen kirchlichen Feiern, wurde den Menschen das Wort Gottes verkündet, wurde erfreut, getröstet und gesegnet.

Auch im Jubiläumsjahr leben wir in politisch unruhigen Zeiten. Die Menschen haben Angst vor Terroranschlägen, vor Kriegen in anderen Ländern und vor Überfremdung.

Ich wünsche der Kirchengemeinde Tauberscheckenbach zum Jubiläum gesegnete Festtage. Möge das Gotteshaus auch in Zukunft ein Versammlungsort sein, wo die Gemeinde sich gerne und mit Freuden unter dem Wort Gottes versammelt, denn „das Fröhlichsein ist eine Pflicht, die sonderlich Christen zukommt.“

Ihr Johannes Schneider , 1.Bürgermeister


Grußwort des Kirchenvorstandes

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Festgäste,

Intensive Planung und vielfältige Arbeiten für die Vorbereitung unseres Kirchenjubiläums sind abgeschlossen, und wir freuen uns auf das vor uns liegende Kirchenfest.

150 Jahre Kirche Tauberscheckenbach, das ist gemessen an den 2000 Jahren christlicher Kirchengeschichte eine kurze Zeitspanne. Aber es waren 150 Jahre bewegte Geschichte, geprägt von zwei Weltkriegen, den Schrecken einer Diktatur und entbehrungsreichen Jahren des Wiederaufbaus.

So ein Jubiläum regt an, Rückschau zu halten. Es muss für unsere Vorfahren in Tauberscheckenbach vor 150 Jahren etwas Wunderbares gewesen sein, endlich eine vorzeigbare Kirche, einen geistlichen Mittelpunkt in ihrem Dorf zu haben. Dafür mussten sie viele Jahre kämpfen und vielleicht auch manche Enttäuschung wegstecken und verkraften. Wir alle sind ihnen dankbar für ihre Mühe, Ausdauer und Beharrlichkeit.

Unsere Kirche hat sich in den vergangenen 150 Jahren auch immer wieder verändert, sowohl innerlich wie auch äußerlich. Alle Generationen haben ihren Beitrag geleistet. Eine neue Orgel, neue Glocken und das Gemeindehaus sind sicht- und hörbare Zeichen der letzten Jahre. In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen eine immer schwieriger werdende Aufgabe.

Wir sind stolz auf unsere schöne Kirche. Sie möchte eine einladende Kirche sein, im vor uns liegenden Kirchenjubiläum und darüber hinaus jeden Tag. Möge Gott uns dafür seinen Segen geben.

Der Kirchenvorstand: Werner Mönikheim, Roland Bach, Roland Kellermann, Kerstin Pflüger, Sigrid Stahl und Monika Krauter


Geschichte der Kirche

Als im August 1863 der Grundstein für den Kirchenbau gelegt wurde, ging für die Tauberscheckenbacher Kirchengemeinde ein lang gehegter Wunsch nach einer vorzeigbaren Kirche in Erfüllung.
Das Jubiläum ist Anlass, an die Vorgeschichte zu erinnern und die Entwicklung wiederzugeben.
Überlieferungen zur Folge brachte Kilian, Apostel der Franken, im 14. Jahrhundert das Christentum von Würzburg aus, auch der Rothenburger Gegend zu.
Anfänglich gehörte Tauberscheckenbach, wie beinahe die ganze Umgebung,  zur Pfarrei Gattenhofen.
Der Ort Tauberscheckenbach zählte früher zu den sogenannten „Reichsdörfern unter den Bergen im Taubergau … „

1333-1723:
Im Jahre 1333 wurde Tauberscheckenbach  durch den Bischof Wolfram von Würzburg von der Pfarrei Gattenhofen losgetrennt.  In der darauf folgenden Zeit wurde die Kirche bzw. Kapelle gebaut und immer wieder vergrößert.

1723:
Ein weiteres Stockwerk wurde auf den Turm aufgebaut. Der Turm aus dieser Zeit ist heute noch so erhalten. Finanzielle Hilfe bekam man vom Franziskaner Kloster in Rothenburg.

1847-1862:
Das achtzehnte  Jahrhundert >> die Amtssprache betitelt die damaligen Herrscher und Könige als… >> Allerdurchlauchtigster, gralsmächtiger König… allergnädigster König und Herr !!
In dieser Zeit bezeichnete der damalige Pfarrer den Zustand der Kirche als jammervoll und trostlos und fasste es in folgende Worte:
„Alte elende feuchte und modrige Spelunke“.
Darauf folgte die Einreichung des Bauvorhabens durch Pfarrer Lehner.

1863-1865:
Im August 1863 erfolgte die Grundsteinlegung durch Pfarrer Lehner ( Tauberscheckenbach ) und Pfarrer Ostertag ( Bettwar ).
Pfarrer Ostertag verlas das Schriftstück, das mit verschiedenen Münzen,  in einen dicht verschlossenen zinnernen Kästchen in den Grundstein gelegt wurde.
Die folgenden zweieinhalb Jahre wurde der Gottesdienst in der Pfarrscheune abgehalten. Die Grabsteine aus dem Kirchhof wurden entfernt und das Inventar der Kirche verschleudert..
Die  vier Figuren Maria, der Evangelist Johannes, Johannes der Täufer und Sankt Sebastian wurden über einen Trödler an die Sankt Jakobs Kirche in Rothenburg verkauft. Dort säumen sie noch heute den Marienaltar.

1866:
Am 16. September 1866 konnte die Einweihung der neuen Kirche, am Kirchweihfest,  gefeiert werden.

1917:
Enteignung der Bronzeglocken durch das Bezirksamt Rothenburg, zur Sicher-stellung des Metallbedarfes des Heeres und der Flotte.

1924:
Antrag auf Umbau der Orgel durch Pfarrer Ludwig Heller (Bettwar) zu Gesamtkosten von 4.200 Reichsmark.

1933:
Gebaut wurde eine neue Orgel durch die Firma Georg Holländer aus Feuchtwangen, die am Palmsonntag 1934 am Tag der Konfirmation eingeweiht wurde.

1934:
Vorschriften und Regelungen gab es auch schon in früherer Zeit.
Auszug aus einem Schreiben des fränkischen Überlandwerkes: „ bis zum Einzug eines neuen Pfarrers wird auf die Erhebung einer Grundgebühr für die Lichtanlage im Pfarrhaus verzichtet“.
Auszug aus einem Schreiben des Landbauamtes Ansbach: „Gegen das Tünchen der Wände der Kirche auf Kosten der Kirchengemeinde bestehen keine Einwände“.

1942:
Erneute Enteignung der Glocken. Am 25.03.1942 wird die große Glocke ( gegossen 1863 ) abgenommen.

1945:
Das in Friedenszeiten 150 Personen fassende Dörflein Tauberscheckenbach hatte zu dieser Zeit eine zusätzliche Belegschaft von 120 Flüchtlingen. In fast jedem Haus wurden Flüchtlinge untergebracht.

1971:
Die Pfarrei Tauberscheckenbach wurde mit Adelshofen und Tauberzell zu einem Dreierbund zusammengelegt. Diese wurde als ganze Pfarrstelle deklariert.

Themen seit 2013:

  • Kooperationsvertrag mit der Nachbarpfarrei  Ohrenbach und Steinach.
  • Neue Gestaltung der Friedhofsordnung
  • Anschaffung einer neuen digitalen Kirchenuhr
  • Kirchenvorsteherrüstzeit am Hesselberg vom 8.-10. Mai 2015
  • Erstellung neuer Gebührenordnung ( Kasualgebühren )
  • Planungen und Ideen für den Umbau der ehemaligen Pfarrwohnung zu   Gemeinde.- Jugendräumen
  • Kirchensanierung – Bekämpfung des Holzwurmbefalls in der Kirche: bisher nur Schriftverkehr mit kirchlichen und staatlichen Behörden

Die Pfarrer unserer Gemeinde in den vergangenen 150 Jahren

1861-1874 Pfarrer Johannes Lehner
1875-1881 Pfarrer Christian Brannhauser
1882-1884 Pfarrer Poppel
1884-1888 Pfarrer Poland
1888-1912 Pfarrer Schmidt Friedrich
1912-1913 Pfarrer Leonard Henning
1913-1925 Pfarrer Lindner
1925-1928 Pfarrer Wolz
1928-1948 Bettwar mit Tauberscheckenbach
1949-1971 Pfarrer Jäger
1972-1985 Pfarrer C.D. von Gostomskij
1985-2000 Pfarrer Wollschläger
2001-heute Pfarrer Johannes Raithel

…Und wir hoffen alle, dass dies noch viele Jahre so bleiben wird!


Die Taubenscheckenbacher Altarfiguren

Der oben erwähnte Marienaltar wurde 1863 von der Spitalkirche in die Jakobskirche überführt. Da er als Gegenstück zum Hl.-Blut-Altar dienen sollte, musste er diesem in Form und Größe angeglichen werden. Von dem damaligen Stadtkirchner Leonhard Heim stammt der Vorschlag, die „vier Altarfiguren aus Tauberscheckenbach, die vorübergehend in der Friedhofskirche abgestellt waren“, als Gesprengefiguren  für den Marienaltar zu verwenden. Heim hatte diese Figuren zusammen mit dem Trödler Elias Unbehauen sehr billig erworben und veräußerte sie ebenfalls zu sehr geringem Preis an die Kirchenverwaltung St. Jakob weiter. Die Gruppe bestand aus vier ca. 80 cm hohen Figuren: Maria, Johannes der Evangelist, Johannes der Täufer und der Heilige Sebastian. Diese Skulpturen können nach dem Urteil des Kunsthistorikers Dr. Anton Ress dem engsten Werkstattkreis des jungen Tilman Riemenschneider zugeschrieben werden.

Im Archiv des Pfarramtes Tauberscheckenbach fand W. Dannheimer schließlich noch einen weiteren Hinweis über den einstigen Altar. In der ältesten Pfarrbeschreibung erwähnt der damalige Pfarrer den Altar kurz. Demnach war es ein beachtliches Werk mit zwei beweglichen und zwei Standflügeln.

Der Mittelschrein enthielt einen Kruzifixus, umgeben von den vier erhaltenen Figuren. Die Malereien auf den Flügeln, „Bilder aus dem Neuen Testament und aus der Legende“ sollen laut Signatur von dem Rothenburger Maler Wilhelm Ziegler gestaltet worden sein, der möglicherweise den gesamten Altar geliefert hatte, und von dessen Hand übrigens Altarbilder in der Rothenburger St.-Wolfgangskirche stammen. 

Durch den Einbau in den Altar blieb den Figuren ein ähnliches Schicksal erspart, wie der Schweinsdorfer Madonna von Tilman Riemenschneider. Diese lag samt Altarschrein bis Ende des 19. Jahrhunderts unbeachtet hinter der westlichen Empore der Schweinsdorfer Kirche.

Der Rothenburger Malermeister Scheibenberger erwarb sie 1894 für 80 Mark und brachte sie nach Rothenburg. Im Jahre 1906 verkaufte er sie für 1800 Mark an einen Würzburger Antiquar, der sie schon 1909 für 12 500 Mark nach Berlin weiterveräußerte. Nach weiteren Umwegen erwarb sie im Jahr 1922 das Ungarische Museum der Bildenden Künste, wo sie heute noch steht. Seit 1992 steht nun in der Schweinsdorfer Kirche eine Nachbildung dieser Skulptur, die nach Meinung des fundierten Riemenschneider-Kenners Justus Bier „unter eigenhändiger Mitarbeit Riemenschneiders geschaffen“ worden war.

1965 baute man anlässlich einer Restaurierung das neugotische Gesprenge (den Altaraufsatz) wieder ab und damit verschwanden auch die vier Figuren aus Tauberscheckenbach wieder in der Versenkung. Erst seit dem vergangenen Jahr ist der Altar nach aufwändiger Restaurierung durch den Rothenburger Restaurator Jürgen Holstein  wieder in der Gestalt von 1863 an der  Ostwand des nördlichen Seitenschiffs aufgestellt. Damit sind auch die Figuren wieder dem Betrachter zugänglich. Allerdings sind sie wegen der enormen Höhe des Gesprenges nur sehr  undeutlich zu erkennen.

Man mag es nun bedauern, dass die Figuren nicht mehr an ihrer ursprünglichen Stelle in Tauberscheckenbach stehen. Sehen wir die Sache positiv: Die Figuren sind immerhin erhalten, vorbildlich restauriert und haben einen würdigen Platz in der wunderschönen St.-Jakobs-Kirche gefunden, während die übrigen Teile verschollen sind. Besuchen Sie am besten einmal einen Sonntagsgottesdienst in St.Jakob und nehmen Sie an einer Kirchenführung teil, die jeweils nach Ende des Gottesdienstes angeboten wird. Auf diese Weise werden Sie die Figuren zu sehen bekommen, eingebunden in ihren neuen ikonographischen Zusammenhang.

Quellenangaben:

Wilhelm Dannheimer: Wiederentdeckte Altarfiguren von  Tauberscheckenbach, in: „Die Linde“,
Anton Ress: Die Kunstdenkmäler  von Mittelfranken – Stadt Rothenburg, S. 184 – 192
Hans Karlmann Ramisch: Bayerische Kunstdenkmale – Landkreis Rothenburg ob der Tauber,
Richard Schmitt: „Schweinsdorfer Madonna“ nach Rothenburg zurückgekehrt, in: „Die Linde“,
Gisela Vits: Zur Wiederherstellung des Mariae-Krönungs-Altars in der St.-Jakobs-Kirche zu Rothenburg ob der Tauber,  in: Denkmalpflege-Informationen B121 (3/2002), Jürgen Holstein: Die  Geschichte  des  Mariae – Krönungs – Altares,   Vortrag,  gehalten  am 3. Oktober 2001 in der St.-Jakobs-Kirche und im Gemeindezentrum Jakobsschule, als Manuskript von Pfr. Oliver Gußmann redaktionell überarbeitet.

Erhard Reichert

Kommentare sind geschlossen.