Andacht Dezember

Unsere Jahreslosung für 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“

(1. Kor 16,14)

Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserin, lieber Leser,

ein großartiges Wort steht mit der Jahreslosung über dem kommenden Jahr 2024. Zugleich ist es eine gute Aufforderung für uns, wie wir die Adventszeit auf dem Weg zum Weihnachtsfest gut begehen können.

„Alles in Liebe!“ – Das klingt für mich zunächst leicht überfordernd. Im Blick auf die schweren Krisen unserer Welt, die in vielen von uns Kopfschütteln, Unverständnis und Wut, und auch Angst und Sorge auslösen, mag die Rückbesinnung auf die Liebe naiv klingen. Manchmal fehlt mir die Liebe, um aus beklagenswerten Situationen noch etwas Positives abzugewinnen. Da ist es hilfreich, einmal innezuhalten und hinzuhören – die Adventszeit ist ja immer noch als Zeit der Besinnung gedacht.

Der Aufruf, den der Apostel Paulus an seine Gemeinde in Korinth richtete, hat in unserer Weltenlage heute nichts an Aktualität verloren: „Alles, was ihr tut, das geschehe in Liebe!“ – Das sind große Worte, vielleicht zu groß für mich. Wie oft erlebe ich, dass ich da an mir selbst scheitere. Ich liebe nicht, sondern bin gleichgültig. Ich gehe nicht auf andere zu, sondern ziehe mich zurück. Ich verzeihe nicht, sondern bin gefangen in dem, was mich geärgert hat…

Doch gerade weil wir im Blick auf unser Leben und Arbeiten für den Maßstab der Liebe schnell an unsere Grenzen stoßen, brauchen wir den Blick auf die Liebe Gottes. In Jesus Christus ist uns Gottes Liebe begegnet. Dieses einmalige Geschehen feiern wir jetzt an Weihnachten.

Seine Liebe lässt uns heil werden und sie hat verändernde Kraft. Gerade für uns als Kirche ist es gut, diese Verse nicht nur für ein ganzes Jahr ins Zentrum unseres Denkens und Handelns zu stellen. Angesichts der vielen Veränderungen, die uns in Kirche und Gesellschaft erwarten, brauchen wir einen guten Kompass, um damit gut umgehen zu können.

Dieser Kompass ist die Liebe Gottes.

Möge es uns allen gelingen, mit den Augen der Liebe Gottes auf unser Leben und auf die ganze Welt zu blicken. Das hat nichts mit Naivität, und schon gar nichts mit Gleichgültigkeit gegenüber den Krisen der Zeit tun.

Die Haltung der Liebe lässt uns weiter blicken. Die Kraft und die Macht der Liebe lässt uns zudem barmherzig werden für die Not dieser Welt und wird so zum heilsamen Impuls gegen alle Angst, Hass, Feindschaft und Trennung – hin zu einem liebevollen Miteinander, zu mehr Frieden und Solidarität. Nicht um große Worte geht es also, sondern um eine Liebe, die Leben verändert.

Liebe ist nicht nur ein Wort.

Liebe, das sind Worte und Taten.

Als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren,

als Zeichen der Liebe für diese Welt.

(EG 650)

Uns Allen eine gesegnete Adventszeit mit vielen Gelegenheiten aus der Liebe zu leben und andere damit zu infizieren. Und dann Ihnen und euch allen ein frohes Fest der Liebe!

Ihr Pfarrer Johannes Raithel

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