Gemeindebrief128
Unser Monatsspruch für Juni 2023
„Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Wein die Fülle.“
(1. Mose 27,28)
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserin, lieber Leser,
jetzt geht die Ernte los und wir dürfen uns in diesem Jahr bei mildem Wetter und reichlich Regen wieder am „Fett der Erde“ freuen, wie Martin Luther übersetzte. Die erste Mahd ist eingeholt und jeden Tag können wir das Wachstum in der Natur beobachten und bestaunen.
Die Kartoffel-Pflanzen auf diesem Bild habe ich in Nachbars Garten entdeckt und mich daran erfreut. Es ist wichtig, diesen Segen der Schöpfung Gottes immer wieder wahrzunehmen und dafür zu danken. Im Wissen freilich, dass das nicht selbstverständlich ist und dass es in unserer Welt genug Regionen und Länder gibt, die diesen Segen gerade nicht erleben.
Ein Segenswort ist uns da im Monatsspruch für Juni überliefert, das weit mehr beinhaltet als den Dank für gutes Wetter. Der Erzvater Isaak spricht diese Worte im biblischen Zusammenhang zu seinem Sohn Jakob. Dieser hat sich den Segen des Vaters erschlichen. Er wusste um die Kraft und um die Bedeutung des Segens. Darum hat er einen Plan ausgeheckt, um seinen Bruder Esau zu betrügen und ihm den Segen des Vaters abzuluchsen.
Das klingt für unsere Ohren heute fremd, weil wir davon ausgehen dürfen, dass wir in der Nachfolge Jesu Christi alle gesegnet sind.
Doch welchen Wert hat für uns „Segen“? Wer glaubt heute noch an die Kraft von Worten? Und wenn ja, wie sieht das dann aus? Wie geben wir den Segen an die nächste Generation weiter?
In diesem Gemeindebrief lesen Sie von unserer kirchlichen Arbeit in den Gemeinden an Kindern und jungen Leuten. Die Konfirmierten und ihre Familien blicken zurück auf schöne Feste, die neuen Konfirmanden sind gestartet und für die Kleinsten gibt es mit dem Kinderbibeltag im Juli ein tolles Angebot. Auch Taufen und Hoch- zeiten werden wieder gefeiert und nicht zuletzt werden regelmäßig Gottesdienste in den Kirchen und dreimal im Grünen angeboten.
Trotz Sparzwangs und schlechten Zukunftsprognosen dürfen wir auch in Zukunft auf ein vielfältiges Angebot von Segenshandlungen in unserer Kirche blicken. Schauen und hören wir genau hin, was da uns persönlich zugesagt wird, damit wir einander als gesegnete und geliebte Kinder Gottes begegnen können.
Denn Worte haben eine Kraft, die nicht zu unterschätzen ist. Geben wir Gutes an die nächste Generation weiter. Achten wir auf die Worte, mit welchen wir unsere Kinder in die Aufgaben und Herausforderungen, die vor ihnen liegen, entlassen.
Und freuen wir uns selbst jeden Tag an dem, was Gott uns schenkt. Auch davon lesen Sie im vorliegenden Gemeindebrief. Mögen wir für Gottes Segnungen gerade in Krisenzeiten empfindsam bleiben und dann davon sprechen.
Seien Sie herzlich gegrüßt, Ihr Pfarrer Johannes Raithel